St. Elisabethenverein Bettringen e.V.


Kirchgasse 10, 73529 Schwäbisch Gmünd, Tel. 07171/98788-0

 

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100 Jahre - kurz gefasst

02.08.1909 Gründungsversammlung im Gasthaus zum Hirsch
1909 - 1921 Vorsitzender Pfarrer Albert Schimmel
1910 Schwesternstation St. Elisabeth mit Kindergarten
1922 - 1940 Vorsitzender Pfarrer Josef Vesenmayer
1940 - 1943 Vorsitzender Pfarrer Franz Stark
1943 - 1952 Vorsitzender Pfarrer Richard Müller
1952 - 1969 Vorsitzender Pfarrer Leopold Egenrieder
1954 - 1968 Eröffnung von drei Kindergärten
1970 - 1972 Vorsitzender Pfarrer Jürgen Mühlbacher
1971 Ende der Schwesternstation
1972 Neuorientierung des Elisabethenvereins
1972 - 1989 Vorsitzender Diakon Edwin Caspar
1989 - 2008 Vorsitzender Diakon Hermann Abele
2008 - 2011 Stellvertretende Vorsitzende Ottilia Fraidel
seit 2011 Vorsitzende Ottilia Fraidel


100 Jahre St. Elisabethenverein Bettringen


Vor hundert Jahren war Oberbettringen, bestehend aus den Teilorten Ober- und Unterbettringen, eine selbständige Gemeinde mit 1400 Einwohnern. Die Menschen lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Die nächsten Industriebetriebe gab es in Gmünd und Heubach. Für Pfarrer Albert Schimmel, der von 1901 bis 1921 in Bettringen wirkte, war es ein großes Anliegen, die soziale Lage der Menschen zu verbessern. Er bemühte sich, eine Schwesternstation einzurichten, "um die vielen kleinen Kinder in besondere Obhut zu nehmen, die heranwachsende weibliche Jugend in den so notwendigen Handarbeiten zu unterrichten und die oft Not leidenden Kranken zu pflegen", wie er in seiner "Geschichte der Gründung des St. Elisabethenvereins" schreibt.

Die Lehrerswitwe Maria Widmann hatte ihr Haus und Grundstück (In der Vorstadt) der Kirchengemeinde für eine Schwesternstation testamentarisch vermacht. Nach ihrem Tod 1909 nahm der Kirchenstiftungsrat das Testament unter der Bedingung an, dass ein zu gründender Verein für die Mittel zum Umbau des Hauses und den Unterhalt der Schwesternstation sorgen sollte. Am 2. August 1909 war die Gründungsversammlung des St. Elisabethenvereins im Gasthaus zum Hirsch. Vorsitzender wurde gemäß der Satzung Pfarrer Schimmel. Alle 78 Anwesenden zeichneten sich als Mitglieder des Vereins ein. Zwei Jahre später waren fast alle Familien und Einzelpersonen dem Verein beigetreten.

Von September 1909 bis Mai 1910 wurde das Anwesen In der Vorstadt zum Schwesternhaus und Kindergarten umgebaut. Am 22. Mai 1910 war der feierliche Einzug der Barmherzigen Schwestern, der Oberin Flavina und der Schwester Euthalia, in das Schwesternhaus "St. Elisabeth". Im ersten Jahr wurde die Kinderschule von 100 Kindern, die Nähschule von 53 Mädchen besucht; die Schwestern betreuten 300 Kranke. Die segensreiche Arbeit der Ordensschwestern dauerte sechzig Jahre. Auch in besonderen Notzeiten gab es keine Veränderung oder Unterbrechung, wie während der Kriegszeiten, in der Inflationszeit und während des Nationalsozialismus. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Handarbeitsunterricht vom Staat übernommen.

Dafür war der Bedarf für Kindergärten umso größer. Hinter dem Schwesternhaus wurde der Kindergarten "St. Maria" gebaut und 1954 eingeweiht. Für zwei weitere Kindergarten-Neubauten sorgte der Elisabethenverein, 1961 St. Martin am Melcherweg und 1968 St. Hedwig im Lindenfeld. Im Jahr 1971 kam das Ende für die Schwesternstation in Bettringen. Die Schwestern Aemiliana und Adelinde wurden ins Mutterhaus nach Untermarchtal zurückgerufen.

Nachdem die drei Vereinszwecke Nähschule, Kindergarten, Krankenpflege weggefallen waren, musste sich der Elisabethenverein überlegen, ob er sich auflösen oder neue Aufgaben übernehmen sollte. Am 29. Dezember 1972 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Unterbettringen statt. Es wurde beschlossen, die Kindergärten und die neu zu belebende Krankenpflege in die Trägerschaft der Kirchengemeinde zu übergeben. Eine neue Satzung gab als Vereinszweck die Wahrnehmung aller caritativ-sozialen Aufgaben in Bettringen vor. Dazu gehören die gezielte Unterstützung Bedürftiger, Zuschüsse für Erholungsmaßnahmen und die Betreuung älterer Mitbürger. Der Vereinsvorsitzende musste nach der Satzung nicht mehr der Pfarrer sein. In dieser Versammlung wurde Diakon Edwin Caspar zum Vorsitzenden gewählt.

Mit der neuen Zielsetzung widmete sich der Elisabethenverein neuen Aufgaben. Bei der organisierten Nachbarschaftshilfe steht ein Kreis von Frauen für vorübergehende Hilfe im Haushalt bei Kranken und Älteren zur Verfügung. Mädchen, die einen Vorbereitungskurs absolviert haben, machen den Babysitterdienst. Hauptsächlich für Alleinstehende in den Hochhäusern wurde eine Telefonkette ins Leben gerufen. Ein Trauerkreis kam in monatlichen Treffen zusammen. Es gibt Besuchsdienste für Neuzugezogene, für die über 80-jährigen vor Weihnachten, für Trauernde an Ostern, für die Kranken in der Stauferklinik.

Die ursprünglichen Aufgaben des Elisabethenvereins sind im Lauf der Zeit vom Staat übernommen und neu organisiert worden. Dabei werden ausgebildete Fachleute eingesetzt. Es bleiben aber wohl immer Lücken im Fürsorgenetz. Hier sind der ehrenamtliche Einsatz für hilfsbedürftige Menschen in der Nachbarschaft, die persönliche Zuwendung und viel Zeit gefragt.